Black Panther 2: "Wakanda über alles" wird in Phase 4 zum Gesetz! - Kritik zum neuen Marvel-Kracher (2024)

Ihr habt den Film schon gesehen? Wir erklären euch das Ende von "Black Panther: Wakanda Forever" und die Bedeutung der Szene nach dem Abspann für die Marvel-Zukunft!

• Heute ist "Black Panther: Wakanda Forever" in den deutschen Kinos gestartet. Es ist der 30. Film des MCUs.
• Auch wenn "Black Panther 2" im Herzen ein Film über Trauer ist, trumpft "Wakanda Forever" mit viel Humor und Action auf.
• Selten war ein Marvel-Film so gut ausbalanciert, wenn es um das Feingefühl geht, ernste und humorvolle Szenen zu verbinden.

Mit "Black Panther: Wakanda Forever" ist endlich der neue Blockbuster aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) in den deutschen Kinos gestartet. Es ist die Fortsetzung zum Kinofilm "Black Panther" aus dem Jahr 2018 und erzählt vom Königreich Wakanda nach dem überraschenden Tod von König T'Challa (im ersten Film von Chadwick Boseman verkörpert). Dieses Ereignis nimmt Bezug auf den tatsächlichen Tod des Schauspielers.

Wir werden hochemotional und mit viel Feingefühl in die neue Realität des Films eingeführt und Chadwick Boseman schwebt wie ein schwerer Schatten über dem ganzen Film. Doch auch wenn es in "Wakanda Forever" um Trauerbewältigung geht, steht Chadwick Bosemans Tod keinesfalls im Zentrum. Ohne dem tragischen Verlust zu wenig Respekt zu zollen, gelingt es dem Film wunderbar, ein Eigenleben zu kreieren.

Während Shuri (großartig gespielt von Letitia Wright) und ganz Wakanda um T’Challa trauern, erhebt sich eine neue Macht aus dem Meer: Namor (der charismatische Tenoch Huerta) und sein Atlantis, Talokan genannt. Dieser will gemeinsam mit Wakanda der restlichen Welt den Krieg erklären, denn er sieht seine Heimat und den Reichtum, Vibranium, gefährdet.

Ein wunderschönes Nachsinnen über Verlust und Rache

Tatsächlich entfacht eine Art Politthriller, der sich um die Gier einiger Länder dreht, die das Vibranium für sich beanspruchen. Es ist sehr spannend und wir fühlen uns an "The Return of the First Avenger" erinnert, aber keine Sorge: Für Familien ist der "politische" Handlungsstrang immer noch "amüsant" genug, denn vor allem Martin Freeman stemmt den politischen Part und sorgt durch seine witzige Art für Erheiterung.

Doch nicht nur der "Der Hobbit"-Star weiß, den zuweilen sehr traurigen Film mit Humor aufzulockern. Winston Duke ist als M'Baku zurück und lässt einmal mehr seinem Charisma freien Lauf! Komödiantisches Highlight ist jedoch ein Ausflug von Okoye (Danai Gurira) und Shuri in die USA. Hierzu möchten wir jedoch nicht zu viel vorwegnehmen.

"Black Panther: Wakanda Forever" ist also ein Politthriller, eine Action-Komödie und ein philosophisches Werk über Trauerverarbeitung - und zu guter Letzt auch Rache. Der Film möchte sehr viel sein und es gelingt ihm hervorragend! Selten waren die Zutaten eines Marvel-Films so gut ausbalanciert! Und ein trauriges Werk so hoffnungsvoll!

Absolut im Gleichgewicht, wie es alle Dinge sein sollten.

Müsste Thanos diesen Film beschreiben

Regisseur Ryan Coogler gelingt es, eine cinematische Wucht zu entfesseln, wie er es schon beim ersten "Black Panther"-Film tat. "Black Panther: Wakanda Forever" setzt dem Ganzen sogar noch eine Schippe drauf und ist einer der besten, wenn nicht der beste zweite Teil aller Marvel-Filme.

Dabei gelingt es "Black Panther 2", eine eigenständige und packende Geschichte zu erzählen, Humor, Tragik, Spannung und Action auszubalancieren und auch noch der übergeordneten Geschichte des MCUs neue Aspekte hinzuzufügen. Die bei den bisherigen Filmen der vierten Marvel-Phase oftmals kritisierte Ziellosigkeit ist hier nicht zu finden. "Wakanda Forever" weiß genau, wo er hinwill und ist ungemein zielstrebig.

Als herausragend möchten wir hier noch die Filmmusik erwähnen. Ludwig Göransson hatte bereits für seine Musik zum ersten „Black Panther“ einen Oscar gewinnen können. Nun beweist der "The Mandalorian"-Komponist abermals, dass er zu den besten seiner Zunft gehört. Kaum ein Komponist entfesselt solch eine Energie im Kino wie Göransson. Dabei ist vor allem der Einsatz von Rap und Gesang in seinem Gesamtwerk herausragend. Es fühlt sich nicht wie ein Filmscore an, sondern wie ein aufregendes Mixtape.

Ein wunderschönes und tieftrauriges Werk, das aber nie die Hoffnung und den Optimismus verliert

Antagonist Namor kann Killmonger (Michael B. Jordan aus dem ersten Film) in jedem Fall das Wasser reichen. Tenoch Huerta (bekannt aus "Narcos: Mexico") spielt seine Rolle wunderbar sympathisch. Da er jedoch - sagen wir - schwierige Ziele verfolgt, erinnert seine Art zuweilen an Christoph Waltz: so arschfreundlich, dass wir vergessen, dass er der Böse ist. Außerdem sieht das Namor-Kostüm ungemein cool aus. Ganz Talokan sieht atemberaubend aus. "Black Panther: Wakanda Forever" ist ein Film zum Staunen!

Zu guter Letzt muss Angela Bassett lobend hervorgehoben werden. Die Schauspielerin erhält viele starke Charaktermomente und weiß, diese zu nutzen. Selten war eine Star-Performance in einem Marvel-Film dermaßen fesselnd. Chapeau!